Audio vs Video-Podcast

Audio-Podcasts:
Gekommen, um zu bleiben!
Die Podcast-Welt diskutiert seit Jahren: Audio oder Video? Während Plattformen wie YouTube auf visuelle Formate setzen, beweist eine aktuelle Studie aus 2025 (Audio-Podcasts: Gekommen, um zu bleiben!), dass reine Audio-Podcasts weiterhin unschlagbare Vorteile bieten. Hier die Analyse – und warum du bei deinem nächsten Podcast-Projekt genau hinschauen solltest.
Audio-Podcasts vs. Video-Podcasts: Alle haben sie gesagt, dass Video-Content alles überrollen würde. Die Zahlen zeigen ein klares Bild:
- Wachstum: Mit einem Plus von 20% im Jahr 2024 sind Podcasts das einzige Medium, dessen durchschnittliche Nutzungsdauer gestiegen ist. In einer Zeit, in der die Aufmerksamkeitsspanne durch Shortvideos immer kürzer wird, ist das ein Trend den jeden der sich nur ansatzweise mit Marketing beschäftigt aufmerken lässt.
- Massenadaption: Etwa ein Drittel der deutschen Bevölkerung hört regelmäßig Podcasts. Das zeigt, dass das Format an der Grenze zur Massenadaption angekommen ist – und es gibt noch vieeeel Potenzial nach oben.
- Unschlagbare Completion-Rates: Während viele Video-Formate damit kämpfen, Zuschauer bei der Stange zu halten, glänzen Audio-Podcasts mit beeindruckenden Zahlen. Am Beispiel «Baywatch Berlin» sehen wir eine Durchhörquote von 83% für das Audio-Format, während die Video-Version nur auf 33% kommt. Das spricht Bände über die Fähigkeit von Audio, Menschen zu fesseln.
- Gamechanger Monetarisierung: «Host Read Ads» vom Podcaster selbst gesprochene Werbung, generieren bis zu 12-mal höhere Umsätze als Standard-YouTube-Werbung. Dein Anteil als Host ist ebenfalls wesentlich höher als bei YouTube.
Die Multitasking-Maschine: Warum Hörer Audio lieben
Was oft unterschätzt wird ist die Flexibilität die Audio-Podcasts bieten:
- Multitasking: 66% der Podcast-Hörer geben an, nebenbei Hausarbeit oder andere Dinge zu erledigen. 49% hören beim Auto fahren. Bei einem Video wird das eher schwierig.
- Klare Entscheidung: Interessanterweise ist die Wahl eines Podcasts oft eine sehr bewusste Entscheidung für das reine Audio-Format. Hörer schätzen die Möglichkeit, sich voll auf den Inhalt zu konzentrieren, ohne das es alle 3 Sekunden ruckelt, zoomt oder irgendwas eingeblendet wird.
Audio vs. Video: Der große Vergleich
Damit die Unterschiede noch klarer werden ist hier eine detaillierte Gegenüberstellung:
Kriterium | Audio-Podcast | Video-Podcast |
---|---|---|
Produktionskosten | Gering (Basis-Equipment genügt) | Hoch (Licht, Kameras, Setting) |
Nutzungssituation | Multitasking (Auto, Hausarbeit) | Aktives Zuschauen erforderlich |
Reichweite | Plattformunabhängig via RSS-Feed | Oft abhängig von YouTube-Algorithmen |
Authentizität | Ungescriptete, natürliche Gespräche | Potenzielle Obereinanderzung durch Kamera |
Monetarisierung (RPM) | Bis zu 112 € (Host Read Ads) | 7–10 € (Standard-YouTube-Ads) |
Produktionsort | Flexibel (auch remote möglich) | Meist an festes Studio gebunden |
Nachbearbeitung | Relativ schnell (Audio-Schnitt) | Zeitaufwändig (Video-Editing) |
Dateigrößen | Klein, einfach zu verteilen | Groß, höhere Anforderungen an Hosting |
Die geheime Superkraft: RSS-Feeds
Ein oft übersehener, aber entscheidender Vorteil von Audio-Podcasts liegt in ihrer Verbreitungstechnologie:
- Dank RSS-Feeds sind Podcasts nicht an eine einzelne Plattform gebunden. Das bedeutet totale Unabhängigkeit von Algorithmen großer Plattformen wie Instagram, YouTube oder TikTok.
- Neue Folgen landen automatisch und direkt in den Podcast-Apps der Hörer, ohne dass diese aktiv danach suchen müssen.
- Podcasts sind das beste Evergreen-Marketing-Tool was es gibt. Dabei werden die potentiellen Nutzungsmöglichkeiten aktuell, von fast allen, nur zu vielleicht 60% ausgenutzt.
„Über Podcasts erreiche ich ein komplett anderes Publikum als via Tagesschau – die Zeit und Intimität schaffen Raum für tiefe, authentische Gespräche, die im TV so nicht möglich wären.»
– Paul Ronzheimer (Nachrichten-Podcast „Ronzheimer»)
Die Psychologie des Hörens: Warum Audio so fesselnd ist
Es gibt psychologische Gründe, warum Audio-Podcasts so effektiv sind:
- Imaginationskraft: Ohne visuelle Ablenkung kreiert das Gehirn eigene Bilder zum Gehörten, was zu einer tieferen Verarbeitung und besseren Erinnerung führt.
- Parasoziale Beziehungen: Die Stimme des Podcasters schafft eine intime Atmosphäre, die starke Bindungen zum Host aufbaut – oft stärker als bei visuellen Medien.
- Reduzierter Stress: Audio-Konsum ist weniger anstrengend für die Augen und kann sogar entspannend wirken, was längere Hörzeiten begünstigt.
Wann ein Video-Podcast wirklich Sinn macht
Sorge für ein professionelles Setting. Nicht nur die Akustik muss stimmen, sondern auch der Hintergrund, dein Auftreten und die Beleuchtung. Das macht Podcasten aufwendiger, je nach Ausstattung und Anspruch. Der Mehrwert der Produktion ist jedoch ungleich größer. Auf Spotify und YouTube kannst du deinen Podcast so als Videoshow anbieten – und über alle Plattformen verteilt, erkenne ich einen Trend hin zu Video.
Du möchtest keinen Videopodcast? Dann nutze die Videos, um deinen Podcast mit kleinen Ausschnitten zu bewerben: Ein einzelnes Podcastinterview kann ohne Veränderungen als YouTube Short, Instagram Reel, TikTok oder LinkedIn-Video geteilt werden. ALLE Plattformen erlauben inzwischen bis zu 3 Minuten Vertical-Video. Kurzvideos können dir kostenlos Reichweite geben, auch ohne große Followerzahlen.
Weitere Möglichkeiten wofür das Videomaterial genutzt werden kann sind zum Beispiel:
- Marketing-Teaser: Kurze 30-60 Sekunden Videoclips können auf Social Media Aufmerksamkeit für den Podcast generieren und neue Hörer anlocken.
- Interviews mit bekannten Persönlichkeiten: Bei bekannten Gästen kann die visuelle Ebene einen Zusatznutzen für die Fans darstellen.
- Behind-the-Scenes Content: Einblicke in die Produktion oder das Studio sind fast immer spannend.
- Erklärvideos zu komplexen Themen: Bei sehr technischen oder visuell erklärbaren Inhalten kann ein Video hilfreich sein.
- Live-Events: Für besondere Anlässe oder Jubiläumsfolgen kann ein Video-Livestream das Erlebnis für die Fans bereichern.
Fazit: Audio first, Video strategisch einsetzen
Nach Abwägung aller Faktoren lässt sich ein klares Fazit ziehen:Für Audio-Podcasts sprechen:
- Geringere Kosten & skalierbare Produktion
- Höhere Werbeumsätze durch dynamische, personalisierte Ads
- Ideal für Introvertierte und Kamerascheue Persönlichkeiten
- Leicht nebenbei und überall konsumierbar
- Effekte der Psychologie des Hörens
- Unabhängigkeit dank RSS-Feed
Video-Podcasts lohnen sich, wenn:
- Du primär YouTube als Plattform nutzt und dort bereits eine Community hast
- Visuelle Elemente einen echten inhaltlichen Mehrwert bieten (z.B. bei Tutorials)
- Du bereits über professionelles Video-Equipment und entsprechendes Know-how hast
- Deine Zielgruppe explizit nach visuellen Inhalten verlangt
Dein nächster Schritt in die Welt des Podcasting
Egal, ob du dich für ein reines Audio-Format oder eine Hybrid-Lösung entscheidest – der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Qualität deines Contents und der Authentizität deiner Stimme.
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Du hast bock drauf einen Video-Podcast zu starten, weißt aber nicht welches Equipment du dafür brauchst?
Dann schau dir doch mal den folgenden Beitrag an.
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Es wäre unterlassene Hilfeleistung wenn ich dir,
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